Es lesen Rery Maldonado, Tom Schulz, Timo Berger auf Spanisch und Deutsch
Die jüngere Poesie aus dem Cono Sur ist hierzulande bislang wenig bekannt. Die beiden Berliner Autoren Timo Berger und Tom Schulz haben zwei der bedeutendsten Lyriker der Generation unter 40 ins Deutsche übertragen. Der 1968 in Bahia Blanca geborene Sergio Raimondi zählt zu den Erneuerern der argentinischen Lyrik. Sein Gedichtband „Poesía Civil“ wurde 2002 einhellig von der Kritik gefeiert. Der wissenschaftliche verlag berlin hat Ende 2005 eine zweisprachige Auswahl unter dem Titel „Zivilpoesie“ vorgelegt.
Der 1971 in Santiago de Chile geborene Germán Carrasco erhielt 2005 den Pablo-Neruda-Preis, die höchste Auszeichnung für Nachwuchslyriker in Chile. Eine in der Kölner Parasitenpresse erschienene Auswahl aus seinen mittlerweile vier Gedichtbänden gibt einen ersten Einblick in sein umfangreiches Schaffen.
Während Raimondi in seinen Gedichten die Umwälzungen sozialer, kultureller und ökonomischer Art des heutigen Argentiniens untersucht, knüpft Carrasco an die Tradition der lateinamerikanischen Lyrik (Vallejo, Neruda, Parra) an und kleidet sie in eine zeitgenössische urbane Sprache.
Sergio Raimondi wurde 1968 in Bahia Blanca, Argentinien, geboren. Er ist Licenciado in Letras (Geisteswissenschaften) und arbeitet im Museo del Puerto in Ingeniero White, seit 1992 in der Abteilung für orale Erzählungen. Er war Mitglied der Dichtergruppe Mateístas, übersetzte Catul (Cutulito, Vox, 1999) und W. C. Williams (18 whiskies, 1993). Zuletzt hat er "Poesía Civil" (Bahía Blanca, 2001) veröffentlicht.
Germán Carrasco wurde 1971 in Santiago de Chile geboren und lebt seit drei Jahren in Buenos Aires (Argentinien). Er veröffentlichte die Gedichtbände Brindis, La insidia del sol sobre las cosas, Calas und Clavados. Demnächst erscheint in Mexiko sein neuester Gedichtband Multicancha. 2005 erhielt er den Premio Pablo Neruda, die höchste Auszeichnung für Nachwuchslyriker in Chile.